Im Zwielicht des Schnees sind uns die Hände gebunden –
uns beiden.
71
Frost überzieht meine Stätte
und eng stehen die Worte zwischen den Zonen
Ich schwinde dahin aus Mangel an Wärme
denn nichts ist – Leere
Zwieschatten, winterblau, sitzen auf Mauern
und Baumkronen fangen die Weite ein
dort, wo ich dich wähne
Hinter dem Höllenschlund
–Schlucht überspannt–
sehe ich dich in Flirrwellen
als Teil deiner selbst
vergleissend im Licht
das mir entgegenstrahlt
verschüttet von Schichten
an denen mein Blick
blind hängen bleibt
Vorstellungen, die mir mein Handeln diktierten, nährten mich nicht. Sie gaben mir aber das Versprechen, das Leben kontrollieren zu können.
Nun erkenne ich ihren Trug, da sie sich ins Leere zerstäuben, ins Nichts. An ihrer Stelle breitet sich Ent-täuschung aus.
Ich sehe dich im Spiegelbild und ich sehe mich, wenn ich dich sehe.
Winter
Nachts bin ich unter meinen Trümmern begraben, und schrei vor Angst in die Bettdecke hinein. Ich halte mich an dem fest, was war, weil ich nicht weiss, was von mir übrig bleibt, wenn ich es loslasse.
72
Ich gebe die Wohnung mit den weissen Wänden und der kühlen Einbauküche auf. Ich ziehe in das alte Haus gegenüber mit dem Kachelofen und den Holzwänden. Es ist fast so alt, wie das Haus, in dem du wohntest, als ich dich kennenlernte. Hätte ich dir nur diesen Ort gelassen, und mich nicht so zielstrebig in dein Leben eingemischt, wie ich es getan habe.
Du aber hast dich gleich nahtlos in meine Vorstellung von ‚gutem Leben‘ eingefügt, – ganz und gar.
Ich sehe uns in den Paaren, die an meinem Fenster vorüberflanieren. Sie gehen nebeneinander, wie eingehüllt, in gemeinsamer Erwartung auf die Welt. – Wo steckt das ‚Weg-Sein‘ im ‚Auf-dem-Weg-Sein‘?
73Frühling
Und dann erzwinge ich den Alzheimer-Test, weil ich mir irgendeinen bürokratischen Vorteil davon verspreche. Und du kannst die gestellten Aufgaben nicht mehr lösen, weil du längst die Fähigkeiten verloren hast, die man damit misst. Ich entwürdige dich, denn du spürst, dass du nicht genügst. Du machst dir Sorgen, dass die Stationsleiterin nun schlecht von dir denkt, weil du nicht verstanden hast, was sie von dir wollte. – Und ich entwürdige mich, weil mir mein Eigennutz vor dem Mitgefühl stand.
74
„Mein Liebster, ich bin deine Frau“, sage ich, wenn ich komme. Und du glaubst es ungläubig.
Du ringst um Worte, die sich hinter deinen Lippen verlieren, wie sich der Gedanke, den du aussprechen willst, hinter deiner Stirn verliert. Du kalauerst in wirren Andeutungen, die sich am Raum, an der Wand, an der Decke festzumachen suchen, am Boden. Ich sehe dir an, dass du um deinen Verstand kämpfst.
75
Heute ist der Jahrestag deines Eintritts ins Heim, und ich beginne zu vergessen, wie du einmal warst.
76
Man gibt dir das Alzheimermedikament wieder, das ich vor zwei Wochen gebeten habe abzusetzen, weil es dich sediert. Nun torkelst du wieder und bist in deine Nebelbank zurückgekehrt. Man nennt diese Wirkung „inneres Gleichgewicht“. Sie soll dich vor Depression bewahren. Aber ich vermute, dass du ohne das Medikament die Tragödie deines Verlusts zu sehr gespürt hast, und ich frage mich, wer das schwerer aushielt: du oder die Pflegenden.
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Auf unserem Spaziergang auf den Campingplatz schone und beschütze ich dich, wie ich immer andere geschont und beschützt habe.
Ich sage dir, dass ich froh bin, dass es dir gut geht, dort wo du bist. – Und das ist die Wahrheit.
Später driften wir wie alte Wracks auseinander, von der Strömung der Zeit getragen: Du an deinen neuen Ort, und ich immer tiefer in ein Leben, von dem ich nicht mehr weiss, wie es letztes Jahr war oder vor einem halben, einem Vierteljahr, denn ich erkenne mich nicht mehr.
78
Traumbotschaft:
Wir sind Schattenmenschen. Wir haben ein Geheimnis, das uns selbst verborgen bleibt.
79Sommer
Meine Befürchtung, dass du hinter der Nebelbank des Medikaments für immer verschwunden bist, war unbegründet: Wir gehen Hand in Hand zur Treppe über dem Campingplatz und setzen uns auf die oberste Stufe. Ich notiere mir, was du sagst auf einem Zettel, den ich im Portemonnaie gefunden habe.
Unten setzen wir uns auf eine Bank im Wald, und weil du vergessen hast, was du mir gesagt hast, lese ich es dir vor:
– „Meine Frau soll geschützt sein. Sie soll nicht machen müssen,
was andere wollen.
– Wir hatten alles, und jetzt wird es immer weniger, etwas
verschwindet.
– Wir konnten alles machen, und das war sehr spannend. Jetzt -
können wir nur noch wenig machen.“
Ich lese dir die Sätze vor, und du verstehst den ersten nicht. – Nach dem dritten Vorlesen korrigierst du mich: „Es heisst nicht ‚geschützt‘“, sagst du: „Es heisst ‚be-schützt‘: ‚Meine Frau soll beschützt sein‘.“
Auch wenn ich nicht weiss, ob ich diese Frau bin, von der du sprichst, bin ich glücklich über deine Nachricht. Was für ein heller Tag!
Wenn du von ‚der Frau‘ sprichst, ist es, als ob da etwas Göttliches wäre, das alles gut macht und dich zu sich holt, nach hause.
Auf dem Rückweg zur Treppe sagst du, du seist nicht mehr ganz gesund, aber dass deine andere Frau, die nicht da ist, dich ebenso versteht wie ich.
80
Früher hast du den Menschen ein Bild von dir gegeben, das faszinierte. Du hast Geschichten über dich erzählt, die ohne Widerstand waren. Sie zeigten, was du von dir zeigen wolltest. Und das, was hinter den Erzählungen verborgen blieb, hast du mit östlichen Weisheiten überbrückt und mit Schweigen. Und ja, damit hast du auch mich geschützt.
Ich frage dich, ob du dich jemals von mir hast trennen wollen, und du lachst auf, – wissend.
Ich erzähle dir von meinen Befürchtungen, verhindert zu haben, was uns hätte befreien können, gerade in Momenten des Sprungs in die Eigenständigkeit, und dein Gesicht wird weich: „Du musst nicht“, sagst du: „Du musst nicht.“
81
Ich finde dich im Kreis der anderen Bewohner auf der Terrasse, – ein Hochsommertag. Du liegst im Korbstuhl und siehst zufrieden aus.
„Man soll nicht warten“, versuchst du mir zu sagen. „Man soll das tun, was getan werden muss, und dann kann man weggehen. – Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Ich frage dich, ob du weggehen willst, du verneinst aber entschieden. Wem also gilt dein Aufruf? Gilt er mir?
Dann schaust du in die Runde und sagst: „Schau sie dir an. Sie warten alle.“
82
Meine Erschöpfung aus den letzten Jahren sitzt mir immer noch in Herz und Hirn. Ich kann im Beruf nicht mehr Tritt fassen und lasse mich deshalb vorzeitig pensionieren.
83
Im Traum habe ich den Himmel gefragt, ob ich je wieder einem so grosszügigen, freien und menschlichen Mann wie dir begegnen werde. Und ich weinte im Halbschlaf.
84Herbst
„Es ist nur leider so, dass er mich nur noch erkennt, wenn ich ihm sage, wer ich bin“, steht in einer e-Mail. – Jedoch sind die Abschiede, seit du mich nicht mehr erkennst, für uns beide einfacher geworden. Auf dem Heimweg schmerzt nur noch mein Schmerz.
Der Bus fährt durch einen Engpass steinerner Geschichte, die von Angst erzählt und Überwindung, von Absturz und Begegnung. In den Wänden der Schlucht sitzt der Atem von Generationen, die hier durchgereist sind. Doch oben auf der sich öffnenden Hochebene sieht es so aus, als ob der Weg zwischen der Finsternis und der lichten Höhe ein einfacher gewesen wäre.
85
Immer wieder sagst du, dass alles anders ist, – und ich spüre deine Angst. Immer wieder sagst du: „Ich weiss nicht, wie’s weitergeht. Ich weiss nicht, was machen.“ Ich beruhige dich: „Hier ist es sicher, und hier bleibt alles gleich.“ Aber das ist eine billige Beruhigung, denn du erfährst an dir selbst gerade das Gegenteil.
„Man muss noch das machen und das und das und noch das!“ Und du deutest mit dem Zeigefinger auf den Boden. Ich kann nur vermuten, was da noch zu erledigen ist.
86
Photographien:
In der Rekrutenschule springst du mit Anlauf in die Sandbahn, in Leibchen und Turnhose. Dein Gesicht springt mit.
Auf dem zweiten Bild lehnst du dich an deine erste Frau mit der Selbstverständlichkeit der Nähe.
Dann sehe ich den reifen Mann, gesetzt und selbstbewusst an einer Festtafel sitzend.
Und auf dem vierten Bild kauerst du, verloren Suchender, in einer Runde im Wald, das Selbst erkundend. Du hast dich zum zweiten Mal scheiden lassen.
Ich erkenne sie alle in deinem Gesicht, im Gesicht des Greises. Du liegst auf dem Bett, die Augen geschlossen. Und als du sie öffnest, bist du der, der du jetzt bist.
Ich beginne eine Liebe zu mir – und das ist kein Verrat an dir.
87
Die Nachtwache ruft morgens um fünf Uhr an: Oberschenkelhalsbruch. Um sechs Uhr bin ich im Spital.
Am Abend liegst du im Aufwachraum und röchelst im Schlaf.
Ich verbringe die nächsten fünf Tage bei dir. Die Pflegenden wissen wenig über Alzheimerdemenz und sie haben noch weniger Zeit für demente Bedürfnisse. Ich übernehme Arbeiten, die in der Krankenhausroutine nicht vorgesehen sind: Füttern, Trösten, Beruhigen. Du kannst nicht mehr sprechen und hast tagelang die Augen geschlossen. Ich übersetze den Pflegenden, was deine Abwehrreaktionen bedeuten, weil sie deine Ängste als bösen Willen lesen.
Nun liegst du im Pflegeheim hinter einem hohen Gitter in deinem Bett und sprichst wieder: „Es ist traurig, weil man etwas bekommt und damit etwas machen kann, und zum Schluss muss man es zurückgeben.“ Und dann sagst du: „Ich wusste, was kommt…“ – Trauern, und trotzdem in der Welt bleiben, ist zu meiner Lebensaufgabe geworden.
Winter
Durch deinen Unfall bin ich in Zorn geraten. Man hat dir deine Turnschuhe nicht mehr gegen die Pantoffeln gewechselt, und in besagter Nacht bist du auf dem Weg zur Toilette über die Schuhbändel gefallen, die du nicht mehr schnüren kannst (Auskunft der Nachtwache).
Nun wirst du die nächsten sechs Wochen im Rollstuhl sitzen, weil du nicht begreifst, was es heisst, das gebrochene Bein nur mit zwanzig Kilo zu belasten.
Das Heim informiert mich seit Tagen nicht offiziell über den Unfall. Die Stationsleiterin im Erdgeschoss trifft mich in der zweiten Woche zufällig im Flur an und wirft mir unter der Tür vor, dass sich die Tagesstruktur von mir kritisiert fühle. Ich müsse eine andere Lösung für dich suchen, wenn ich kein Vertrauen mehr hätte.
88
„Man hat nicht alles richtig machen können. Es gibt Sachen, die man falsch gemacht hat.“ Das sagst du nicht im Zusammenhang mit deinem Unfall. Den hast du längst vergessen.
„Der Dunkle, der Schwarze wird kommen, und dann werde ich gehen.“ Ich frage: „Hast du Angst zu gehen?“ – „Nein, nicht unbedingt. Nein, eigentlich nicht.“ Und dann rufst du: „G'tt macht alles, nur G'tt macht alles.“ – „Dich getroffen zu haben, war das Beste, was mir passieren konnte“, sage ich beim Weggehen. „Mach’, was du tun musst!“ rufst du mir nach.
Himmel hilf, dass ich den Abschied von diesem Menschen verkrafte –, alles andere ist unwichtig.
Im Rückblick denke ich, dass du mehr über mich und unsere Ehe wusstest, als mir bewusst war.
89
Die Dame von der Schlichtungsstelle für Pflegeberufe begleitet mich zur Stationsleitung, um den Unfall zu klären. Ich habe keine Kraft, diesen Schritt allein zu tun. Es wird ein langes Gespräch. Die Stationsleiterin entschuldigt sich dafür, was dir passiert ist. Sie habe sich gescheut mich anzusprechen. Sie habe darauf gewartet, dass ich auf sie zukäme.
90
„Es bricht alles zusammen“, sagst du. „Alles geht kaputt.“ Und ich weiss nicht, was das ist, was kaputt geht. „Es ist alles in Ordnung“, beruhige ich dich. – Wieder eine meiner hilflosen Beschwichtigungen! – Dein Blick wartet darauf, dass ich dir sage, dass du ein guter Mann, ein guter Mensch bist. Und ja: das bist du!
91
Was sind ‚lebensverlängernde Massnahmen‘? Ist es lebensverlängernd, wenn man die Maschinen im Spital nicht abschaltet? Oder ist es lebensverlängernd, wenn du Anti-Bluthochdruck- und Herz-Tabletten oder Anti-Cholesterin-Mittel jahrzehntelang einnimmst, jeden Tag? Gehört dieses behandelte Alter, diese hinausgezögerte Vergänglichkeit auch zu den ‚lebensverlängernden Massnahmen‘?
Ohne die Pharmazie, ohne das einträgliche Geschäft der Chemie, – es fällt mir schwer, das zu sagen, ja, Himmel! es fällt mir schwer! – würden die wenigsten Menschen so alt, dass sie, in solchen Massen, pflegebedürftig würden (was ja wiederum ein gutes Geschäft ist…).
(Du hast dich, schon bevor wir uns kannten, für die Einnahme der vielen Medikamente entschieden. Dies ist mir Auftrag genug, es so zu belassen, auch im Heim. Nur dort, wo seither medikamentöse Eingriffe vorgenommen werden, dort mische ich mich ein, ich versuche dies aber in deinem Sinn zu tun.)92
Traumbotschaft
Alte Gräber, schon überwachsen, und die Nachricht: Da ist etwas weg, und da gibt es einen Weg.
93
Vor fünfundzwanzig Jahren haben wir uns zum ersten Mal in die Arme genommen, und morgen vor fünfundzwanzig Jahren bin ich zu dir gefahren, um zu bleiben. Und gestern hatten wir Hochzeitstag: zweiundzwanzig Jahre. Ich habe ihn vergessen, obwohl ich bei dir war.
Was für ein Glück für mich, dass ich so lange auf meinem Lebensweg neben dir gehen konnte.
Bei meinem Abschied hältst du dich an deinem Memory-Spiel fest und schaust nicht mehr hoch. – Und ich gehe wieder in mein Leben zurück, als ob ich wüsste, was mein Leben ist.
94
Ich nahm nie wahr, was um mich herum geschah. Fast blind vor Angst, jedenfalls kurzsichtig, bin ich der Bedrohung ausgewichen – nicht umhergeirrt, nicht gestolpert, – ich bin ihr ausgewichen, und habe sie beruhigt, indem ich ihre in sich gefangenen Klagen still über mich ergehen liess.
Doch wie könnte ein Kind das Unberechenbare, in das es hineingeboren wird, anders ertragen, als zu versuchen, das Richtige zu sagen, das Richtige zu tun? Wie könnte es anders als das Fremdsein anzunehmen und zu erspüren, was von ihm erwartet wird? Es war seiner eigenen Spekulation ausgeliefert, und hoffte, dass es dann schon verschont werde, – was es nie wurde… –, dass es verschont werde, wenn es sich nur bemühte, sich einzufühlen und dem Gegenüber gerecht zu werden. Diese Arglosigkeit… Und all die Demütigungen, die in seinen Knochen, in seinem Fleisch seither feststecken.
Dies ist die Abrechnung mit dem Leben, von dem ich meinte, es sei meins, weil es sich so angefühlt hat, als ob es meins wäre. Doch ich habe mich verirrt in der Weite der Jahre. Ich wollte über die Tragödie einer Demenz schreiben, und nun steht da die Tragödie einer Entlarvung – wenn es nicht etwa gar eine Komödie ist! Ent-larvung: ein aus der Larve sich herauszwängendes Etwas, das – hoffentlich – ein Ich wird. Metamorphose ist am ehesten das Wort, das zu dieser Zeit passt. Ich wünschte es mir wenigstens: ‚Verwandlung‘. Dann könnten diese Jahre noch zur Rettung führen, denn ich warte auf den Moment, in dem der Schmerz mich von der langsamen, zähen Entwöhnung befreit, die ausgeblutet, aber immer noch verklebt ist mit dem verlorenen Selbst dieser, meiner, Tarnung, die mich bisher immer nur den Ort wechseln liess. Ich warte auf den Moment, in dem sich meine Wirklichkeit fügt und mich trägt. Doch werde ich in meiner Larve ausharren müssen, – wenigstens bis zum nächsten Frühling!
Im Gericht der MütterAch du kleines Monster,
du Tran- und Heulsuse,
du Schwimmbrett über Stromschnellen.
Lass dich doch treiben von den Wassern
und sträub dich nicht dagegen,
du Grauslichte,
die du Leben zerstörst – vor allem deins.
Und dann die Frage am Ende:
Was wurde nicht getan, was jetzt
als Abgrund des Versäumnisses sich auftut?
Was war mit dir nicht möglich,
weil du es nicht zugelassen hast?
Die Schuld, diese nicht mehr gut zu
machende, menschliche kleine,
kleinliche Schuld, die du aushalten musst,
da du mein kleines Monster bist…
Ich nehme wieder ein grosses Wort in den Mund: Nichts bleibt mehr übrig, als im ständigen Gebet zu sein. Jedes Tun, jedes Vergessen ist sinnlos geworden, wie auch die Versuchung sinnlos geworden ist, dem eigenen Weg aus dem Weg zu gehen, und mich an einen Anderen anzulehnen, – an dich.
95
Damals, in unseren ersten gemeinsamen Ferien vor fünfundzwanzig Jahren, – ich glaube, es war Weihnachten/Neujahr , – damals bist du mit mir gekommen in diese Wohnung, die ich für mich allein gebucht hatte. Ich habe dir am zweiten Tag in der Boutique unter den Arkaden dieses wahnsinnig verrückte, wahnsinnig teure Versace-Hemd gekauft, das dir so umwerfend stand. Heute habe ich gesehen, dass die Boutique Totalausverkauf hat. Sie wird geschlossen. Fünfundzwanzig Jahre nach diesem tollen Kauf für meinen Geliebten.